Pflaumen, Mirabellen und Co | |||||||||||||||||||
Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Reineclauden erfreuten sich schon immer einer großen Wertschätzung. In Bezug auf Geschmack, Aussehen, Inhaltsstoffen und Verwendung haben sie viel gemeinsam. In früheren Zeiten, als die Selbstversorgung noch eine dominierende Rolle spielte, standen sie oft an zentralen Punkten im Garten. Alles wurde verwertet: was nicht frisch gegessen wurde, wurde zu Marmelade verarbeitet oder langfristig konserviert als Branntwein. Auch heute sind sie immer noch oder wieder für den Garten interessant, denn neue, robuste Sorten auf schwachwachsenden Unterlagen ermöglichen einen Anbau auch in kleinen Gärten.
Alles Zwetsch(g)e oder was? Auf den ersten Blick ist es gar nicht so einfach, einen Überblick bei diesen Steinobstraten zu bekommen, denn Botanisch gesehen sind sie eng miteinander verwandt. Aus der Gruppe der Hauspflaume (Prunus domestica) lassen sich in Mitteleuropa die 4 wichtigsten Unterarten ableiten. Als Vorfahren stehen noch die Schlehe (Prunus spinosa) und die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) auf der Ahnenliste. Am Besten lassen sich die einzelnen Vertreter nach der Form und Farbe ihrer Früchte und den Eigenschaften des Fruchtfleisches einteilen. Die Gruppe der Pflaumen (Prunus domestica):
Pflaumen wurden schon in der Antike eine Heilwirkung zugeschrieben, allerdings beschränkte man sich damals auf Rindenextrakte und Baumharz, welches in Wein aufgelöst bei Nieren- und Blasenleiden verabreicht wurde. Pflaumen und Zwetschen haben eine ausgewogenen Vitamingehalt, besonders erwähnenswert sind die Vitamine der B-Gruppe und Biotin. Deshalb sind sie gut geeignet als Nervennahrung, bei Nervosität und Unruhe und gelten als Leistungsförderer. Eine Fülle von bioaktiven sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Pflanzenfarbstoffe wie Anthozyane oder Flavonoide vervollkommnen die krankheitsvorbeugende Wirkung der Früchte: ihnen hat man eine krebsvorbeugende Wirkung attestiert. Deshalb bietet sich zur Erntezeit eine Pflaumekur mit frischen Pflaumen an, das entwässert den Körper, regt die Verdauung an und bindet Fette im Darm. Solche Fitness-Kuren lassen sich das ganze Jahr durchführen mit einem breiten Angebot an Trocken- oder Backpflaumen. Versuchen Sie es doch einmal mit einer einwöchigen Pflaumenkur mit täglich 200 g Trockenpflaumen. Wohl bekomm`s. Verarbeitung Der komplett erhaltene sog. “Duftfilm” ist ein Qualitätskriterium und steht für Frische. Diese natürliche Wachsschicht ist ein genialer Coup von Mutter Natur, denn er schützt die Früchte vor dem Austrocknen. Waschen Sie die Früchte heiß und kalt, da sich im “Duftfilm” leicht fettlösliche Schadstoffe ablagern können. Einfrieren und Auftauen Zum Einfrieren sind am besten die späteren, festfleischigen Zwetschensorten gut geeignet. Frieren Sie die Früchte aufgeschnitten, entsteint und – für Kuchenbelag ungezuckert – ein. Für Mus, Marmelade oder Kompott die Früchte mit Zucker bestreuen. Lagerzeit: ca. 1 Jahr. Auftauen Für Kuchen werden die Früchte unaufgetaut auf den fertigen Teig gelegt und mitgebacken, eventuell mit Zucker bestreut. Für Kompott die Früchte in wenig Wasser mit Gewürzen erhitzen und weich dünsten oder bei Zimmertemperatur 4-5 Stunden auftauen. Tipps zur Pflanzung Die verschiedenen Pflaumen sind sowohl geschmacklich als auch optisch ein Muss für jeden Garten. Vor der Pflanzung sollten Sie folgende Punkte beachten:
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